Wettkampf verloren und dennoch zufrieden
Die Gäste traten mit den Iffezheimern Jan Anselm, Jan Ruf und Tobias Mauck, sowie Vincent Hiemer, Benjamin Hiemer und Timon Dolmetsch vom TV Kieselbronn diesmal in recht dünner Besetzung an. Schon beim Auftakt am Boden ließen sie aber erkennen, dass sie sich den haushoch favorisierten Kontrahenten nicht kampflos ergeben wollten – auch wenn der Ausgang dieses Wettkampfes keinen Einfluss auf die Abschlusstabelle mehr hatte. Dank ihrer sauberen Übungen und geschickten Taktik gewannen sie diese Disziplin verdient mit 7:4, das sorgte durchaus für Erstaunen. Die TG Allgäu war daraufhin gewarnt und sorgte mit überragenden Leistungen an Seitpferd (12:2) und Ringen (17:0) quasi im Handumdrehen für klare Verhältnisse. Wesentlich ausgeglichener ging es wiederum an Sprung und Barren zu, wo Kieselbronn/Iffezheim trotz insgesamt niedrigerer Ausgangswerte ganz gut mithalten konnte. Völlig überraschend nahm Jan Ruf dem ungarischen Spitzenturner Adam Mihok sogar einen Scorepunkt ab, als dieser an den Holmen etwas schwächelte und für seine eigentlich viel schwierigere Übung massive Abzüge kassierte. Beim abschließenden Reckturnen ließen die Gastgeber aber nichts mehr anbrennen. Mit einer glänzenden Vorstellung demonstrierten sie nochmals ihr großes Potential und gönnten den Gästen auch am Königsgerät keinen Stich. Den Allgäuern war deutlich anzumerken, dass sie sich vom heimischen Publikum unbedingt mit einer ansprechenden Leistung in die Winterpause verabschieden wollten. Schließlich sind sie mit ihren Aufstiegsambitionen dieses Jahr erneut gescheitert müssen diese Enttäuschung erst noch verdauen. Schon früh in der Saison wurden sie von Exquisa Oberbayern und der TSV Grötzingen/Karlsruhe abgehängt, die nun zum Sprung in die zweite Liga ansetzen können.
Iffezheims Trainer Jürgen Schneider freute sich über die vorbildlich sportliche Einstellung seiner Mannschaft: „Obwohl es um nichts mehr ging, waren alle nochmals voll bei der Sache. Ein Sieg lag eindeutig außer Reichweite, aber wir haben uns hier hervorragend verkauft.“ Auch der Kieselbronner Coach Rainer Günther zog ein äußerst positives Fazit: „Wir stehen mit zwei Punkten Vorsprung ungefährdet im Mittelfeld der Tabelle, das war dieses Jahr unser großes Ziel. Wenn man bedenkt, dass wir die ganze Runde auf unseren verletzten Leistungsträger Selim Harmanbasi verzichten mussten, dann ist Platz fünf schon eine klasse Leistung“.