Turnteam hat Platz drei sicher
Bei den Gastgebern fehlten Timon Dolmetsch und Steve Woitalla, daher bestand ihr Kader diesmal nur aus Jan Anselm, Selim Harmanbasi, Jan Ruf, Tobias Mauck, Vincent und Benjamin Hiemer sowie WM-Teilnehmer Eduard Shaulov aus Usbekistan. Dem Vergleich zwischen ihm und dem ukrainischen Nationalturner Oleksii Koltakov auf gegnerischer Seite galt zweifellos die größte Aufmerksamkeit, obwohl die beiden ausländischen Top-Athleten nur zu Beginn und am Schluss direkt aufeinander trafen. Da der Ukrainer einen eher schlechten Tag erwischt hatte, entschied Shaulov diese interne Wertung klar für sich und gewann mit 21 Scorepoints auch überlegen die Einzelwertung vor Vincent Hiemer und dem Hanauerländer Nicolas Heiland (jeweils 12).
Kieselbronn/Iffezheim erwischte am Boden einen vielversprechenden Auftakt und ging aufgrund der technisch etwas besseren Übungen verdient mit 10:3 in Führung. Anschließend am Seitpferd dominierten hingegen die Gäste, auch wenn Oleksii Koltakov bei seiner eigentlich erstligareifen Kür völlig von der Rolle war und nur mit viel Glück überhaupt noch punkten konnte. Auch die Prüfung an den Ringen entschieden sie ganz knapp für sich und verkürzten dadurch ihren Rückstand zur Pause auf 16:15. Spätestens ab ihrem Sieg am Sprungtisch zogen die Gastgeber aber unaufhaltsam davon, obwohl sich Jan Anselm bei der Landung aus seinem Tsukahara mit Schraube verletzte und infolge eines Bänderrisses die Saison abrupt beenden musste. Seine Kameraden blieben aber trotz dieses Schocks konzentriert bei der Sache. Eduard Shaulov erhielt für seinen Kasamatsu mit Schraube sogar die Tageshöchstnote 14,05. Der Vorsprung des Turnteams war nach der ebenfalls gewonnenen Barrenwertung zwar schon auf sieben Scorepoints angewachsen, dennoch war die Begegnung vor dem abschließenden Reckturnen völlig offen. Die Hausherren ließen am Königsgerät jedoch nichts mehr anbrennen und behielten bis zum Schluss souverän das Heft in der Hand.
Für Kieselbronns Coach Rainer Günther gab es keinen Zweifel, wer am Samstag die Maßstäbe setzte: „Eduard Shaulov präsentierte sich in absoluter WM-Form und war heute eine prima Werbung für den Turnsport.“ Sein Iffezheimer Kollege Jürgen Schneider lobte darüber hinaus auch die gute Moral seiner Truppe: „Echt klasse, wie sich die Jungs nach der Verletzung von Jan zusammengerissen haben und den Wettkampf unbeeindruckt zu Ende führten.“
Zum Abschluss geht’s nach Pfuhl
Am Samstag muss das Turnteam Kieselbronn/Iffezheim beim Tabellenführer TSV Pfuhl antreten und hat damit ausgerechnet zum Saisonfinale die mit Abstand schwierigste Aufgabe dieses Jahres vor sich.